Bis Mitte des XX Jahrhunderts, waren die Olivenbäume der Felder von Bierge unendlich. An den Berghängen beginnen die Terrassen: Kleine Erdstücke, in denen sich eine bemerkenswerte Vielfalt jahrhundertealter Olivenhaine verwurzeln konnte.

Die Ernte musste während der kältesten Monate durchgeführt werden und manchmal sogar bis in den Monat März, wodurch die Beschäftigung in der Drehmaschine bis Anfang des Frühlings innehielt.

Die Ernte zu beenden war ein tolles Ereignis und Grund zur Freude. Aus dem Grund wurde es, sobald ein Haus fertig war, durch die ganze Stadt verkündet und mit einer klappernden Leiter ein Olivenzweig auf dem Balkon aufgehängt. An diesem Abend würde es dann Knoblauch-Öl-Soße und Ziege zu essen und Punsch zum trinken geben. Außerdem wurde ein Tanz für die Tagelöhner organisiert und für all diejenigen die mitfeiern wollten. Da die Ernte aber schrittweise beendet wurde, gab es fast jeden Abend "die Beendung" des einen oder anderen Hauses und damit einen Grund zum Feiern.

Diese Mühle wurde im Jahr 1930 erbaut. Die Eigentümer waren die Bewohner des Dorfes, welche auch verschieden hohe Anteile besaßen. Für jeden Anteil den man besaß, hatte man einen jeweiligen Anspruch auf eine Pressung. Doch viele Besitzer benötigten viel mehr Pressungen als ihnen eigentlich zustanden, deswegen wurden die darauffolgenden Pressungen mit der Einhaltung einer strengen Liste durchgeführt. Der Aktionär musste sein Erzeugnis hervorbringen als er an der Reihe für die Mahlung war.

Die Mühle wurde 24 Stunden am Tag betätigt, dafür arbeiteten dort 4 Dreher in Schichten von 12 Stunden. Dort konnte sie auch essen und übernachten.

In Bierge lebte man vom Öl. Es war der Verkauf von Seife und Wein, der das Überleben der Bewohner dieses Ortes versicherte, die dieses wiederum für Stroh mit den Bewohnern der südlichen Dörfer und für Kartoffeln und Hülsenfrüchte mit den Dörfern vom Berg austauschten: Pedruel, Rodellar, Bara, Binueste, Villanuba, Secorún, Matidero, Otín ...

Als die Produktion dank der neuen Maschinen verbessert wurde, wurde ein großer Teil des Öls nach Tortosa verkauft, und der "cospillo" wurde nach Tárrega verkauft um Olivenkernöl zu machen und das Ölhefe (Satz und Öl der auf den Böden der Behälter zurückblieb) wurde versteigert um Seife zu machen.

 

  • Bierge. Molino oleario 2
  • Bierge. Molino oleario 3
  • Bierge. Molino oleario 4
  • Bierge. Molino oleario 5
  • Bierge. Molino oleario