Dr. Andrés Martínez Vargas wurde 1861 in Barbastro geboren. Er studierte bei den Piaristen, machte seinen Medizinabschluss in Zaragoza und promovierte an der Universidad Central. Er setzte sein Studium in den USA fort, wo er sich auf Pädiatrie spezialisierte. Bei seiner Rückkehr 1888 erhielt er in Granada eine der neuen Professuren für Kinderkrankheiten. 1892 bewarb er sich erfolgreich an der medizinischen Fakultät Barcelona.

Er war Gründer und Leiter der Zeitschrift für Kindermedizin „La Medicina de los niños“. Ab 1914 organisierte er in Spanien Kongresse für Kindermedizin und nahm auch an vielen Veranstaltungen im Ausland teil.

Er galt als großer Verfechter der Nipiologie, eines in Italien entstandenen Wissenschaftszweiges. 1916 gründete er in Barbastro Spaniens erstes Institut für Nipiologie. Bei der Nipiologie handelt es sich um einen Zweig der Pädiatrie, der sich mit Kindern bis zum Alter von zwei Jahren (wenn sie zu sprechen beginnen) befasst. Ziel ist eine Behandlung der Kinder nach hygienischen, medizinischen, rechtlichen und sozialen Gesichtspunkten. In Barbastro konnte er auf die Unterstützung von Dr. Fidencio Sesé zählen, der 1925 zum Fest der Kindheit den Rückgang der Kindersterblichkeit hervorhob. Trotz einer Masernepidemie hatte es nur 23 Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren gegeben. Verglichen mit der Vergangenheit war dies ein extrem niedriger Wert.

Dr. Martínez Vargas gilt als Pionier der Pädiatrie in Spanien. Sein Organisationstalent, seine ausgezeichneten Beziehungen zu den Instituten und sein Arbeitseinsatz verhalfen ihm in Aragón zu bedeutendem Einfluss. 1948 starb er in Barcelona. 

 

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