Um die Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren, die nach der Eroberung in Alquézar gegründet wurde unterzubringen, wurde ein Tempel errichtet der im Jahre 1099 eingeweiht wurde. Von dieser romanische Struktur, die den Zugang ermöglichte, ist nur das Atrium erhalten geblieben, dessen Säulen mit geschnitzten Kapitellen ausgeschmückt sind.

Die meisten dieser Reliefs wurden zu Ende des XII. Jahrhunderts erstellt und bilden Szenen aus dem Genesis ab sowie die wichtigsten Meilensteine der Heilsgeschichte, verkörpert in den Figuren von Adam, Noah, Abraham und Isaak, Abel oder Johannes der Täufer, allesamt Vorläufer von Christi. Bildlich oder schlichtweg in Erzählform spiegeln sie insgesamt eine theologische Reflektion wider, die nicht von jedem erreicht werden kann, sondern ausschließlich einigen wenigen Privilegierten zur Verfügung steht.

Die Reliefs dieser romanischen Kapitel und ihre Botschaft war an die Chorherren gerichtet, die dort lebten, täglich an den Arkaden meditieren würden, versuchen würden, in ihnen eine Moral zu erkennen, über die Mysterien und Dogmas der Kirche nachsannen. Es sind nicht mehr als in Stein geschriebene Bücher mit pädagogischem Mehrwert.

Im XIV. Jahrhundert beschloss die Gemeinde von Alquézar drei Flurgänge für ein Kloster zu erbauen und dabei die Arkaden des ursprünglichen romanischen Vorhofes zu nutzen und zu integrieren. Hierzu und zur Anpassung an den begrenzt zur Verfügungstehenden Raum ist die Grundfläche nicht quadratisch sondern höchst unregelmäßig.

Ab dem XV. Jahrhundert wurden die Wände des Klosters mit Wandmalereien versehen, die bis zum XVIII. Jahrhundert unter einer Vielzahl von Restaurierungsmaßnahmen und Malerarbeiten zu leiden hatten.

Das Portal der Kapelle, das sich zum Kloster öffnet ist ein Spiegelbild des Schmelztiegels der Kulturen, wie sie im XVI. Jahrhundert im Somontano zu finden waren, denn in den Abbildungen lassen sich gotische, maurische sowie Einflüsse der Renaissance entdecken.

Zu den gotischen Elementen zählt die pflanzenartige Dekoration auf Basis von Disteln oder Eberwurz sowie Blätterornamente an den Kanten des Bogens, zusammengesetzt aus mehreren Bögen, an denen Granatäpfel hängen. Die Vorderseiten der Pilaster, die den Anfang des Bogens darstellen, wurden mit Grotesken im Renaissance-Stil verziert. Schließlich wurden die Brüstungen mit einer feinsten Pflanzenverzierungen im maurischen Stil versehen.

Ein schönes gotisches Portal bietet Zugang zur Kirche, die um 1535 unter der Leitung von Joan de Segura, einem für seine Vertrauenswürdigkeit bekannten Mann, dem zu dieser Zeit der Bauauftrag für die Kathedrale von Barbastro erteilt wurde.

Der zu bauende Tempel sollte aus einem einzigen Kirchenschiff und einer polygonalen Stirnwand, insgesamt mit Sternrippengewölbe bedeckt, bestehen. Die Platzierung der Fenster, hoch oben in den Wänden, unterstrich seine Bedeutung  und ließ die unteren Bereiche der Kirche in Dunkelheit zurück.

Das Altarbild rundete die Dekoration des Tempels ab. Es handelt sich um eine große architektonische Holzstruktur, mit Skulpturen versehen, die später bemalt und vergoldet wurden. Dieses, wie alle Altarbilder Aragoniens, wurde zum Heiligen Monument, denn hinter dem zentralen Rundfenster befand sich zur permanenten Exposition das Allerheiligste Sakrament.

Bis zum Jahre 1615 vergrößerten sich die Gebäude des Gotteshauses durch Hinzufügen der barocken Kapelle des Cristo de Lecina, in der Christi verehrt wurde, welcher zuvor am Altar des Klosters angebetet wurde.

In seiner herrlichen Größe, umgesetzt zu Ende des XII.Jahrhunderts oder Beginn des XIII., entspricht es dem romanischen Modell des Gekreuzigten. Die vier Nägel, die seine Glieder am Kreuz halten, lassen den Körper entspannt fallen, so dass sich die zerbrechlichen und stilisierten Glieder nicht verdrehen, wie es beim leidenden Christus im gotischen Stil der Fall ist. Die Größe ist nahezu lebensecht und er wird bereits tot dargestellt.

Im XVI. Jahrhundert wurde das Kloster mit dem Aufbau eines zweiten Geschosses erweitert. Eines der Zimmer, das in der Vergangenheit als Unterkunft für die Chorherren diente, beherbergt heute einige herausragende Stücke des Kirchenerbes.

 

Vistar la Colegiata:

Las visitas guiadas se desarrollan en las diferentes estancias del Castillo-Colegiata: claustro románico SXII, iglesia SXVI, Capilla Santo Cristo de Lecina SXIII y Museo de Arte Sacro.

  •          Duración: 40min aprox.
  •          Salidas: Todos los días de la semana.
  •          Horario: 11 a 13:30 y de 16:30 a 19:30. (de nov a marzo de 11 a 13:30 y de 16 a 18)
  •          Idiomas: Sólo en castellano.
  •          Precio: 2.5 €/persona IVA incluido.
  •          Venta de entradas: Colegiata Santa Maria la Mayor.

Puede reservar su plaza llamando al 974 318 267 o 669 681 044.

 

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