Hydraulisches Erbe
Wasserfall Oder Wasserrad. Pozán de Vero
Die Bewässerungssysteme des Somontano sind seit jeher in Form von Gräben, Dämmen und Stauseen erhalten geblieben.
Die Anlage in Pozán gilt als eines der mächtigsten seiner Art und zählt zu den besten, noch immer erhaltenen Konstruktionen.
Es handelt sich um eine durchgehende Mauer, in bester Lage auf einem Felsen errichtet und an einer Stelle am Fluss gelegen, an der sich eine riesige Quelle gebildet hatte, die den Wasserfall vertiefen sollte.
Ziel war es gewesen, das Wasserniveau anzuheben, um es in den San Marcos Graben zu führen und für den Antrieb zahlreicher Mühlen und einer Walkmühle zu nutzen sowie die Gärten von Castillazuelo y Barbastro zu bewässern.
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Pantano De Los Moros (Sumpf der Mauren). Azlor
Das Reservoir La Fondota wurde im späten XVIII. Jahrhundert errichtet mit dem primären Zweck der Wasserspeicherung für Notzeiten, da das Gebiet von Azlor von keinem Fluss durchzogen wurde, auch wenn in der Umgebung zahlreiche Quellen vorhanden sind, welche Bäche speisen und Schluchten, wie la Clamor, bewässern.
Mit seinen über 64 hm3 Wasserspeichervolumen musste es zu Zeiten seiner Erbauung zum späten XVIII. Jahrhundert eines der größten des gesamten Landes gewesen sein. Die Arbeiten begannen im Jahre 1795 und dauerten mindestens 5 Jahre. Es wird heute, nach einer erst kürzlich durchgeführten Renovierung weiterhin genutzt.
Neben seiner Funktion als Reservoir für Fondota ist es auch als „Sumpf der Mauren“ bekannt, was auf die Verwendung dieser Gewässer in längst vergangenen Zeiten zurückzuführen ist. In jedem Fall schreibt die volkstümliche Tradition den Mauren eine Vielzahl von Bauwerken zu, an deren Ursprung sich nicht mehr erinnert wird, wie die Quellbrunnen der Mauren, in Ponzano, der Eisbrunnen „d´os moros“ in Buera oder die Tümpel von Basacol in Alquézar...
Brunnen Labanera und Maurische Waschanlagen. Azlor
Im gesamten Gebiet der Comarca sind Brunnen in ähnlicher Ausführung zu finden, welche die Quellen in eines der Elemente unseres Erbes umwandeln, die dem Somontano seinen einzigartigen Charakter und seine Persönlichkeit verleihen.
Sie entsprechen einem Modell, das im Verlauf des XVI. Jahrhunderts entwickelt wurde, einer Zeit, zu der neue Techniken zum Einsatz kamen Die hohe Qualifikation der Brunnenmeister sowie die günstige Wirtschaftslage ermöglichten ein Konzept zur Versorgung der Gemeinden mit der wertvollen Flüssigkeit.
Dieses einfache Modell, das bis zu Beginn des XIX. Jahrhunderts zum Einsatz kam, bestand aus deinem quadratischen Körper begrenzt durch eine einfache Zierleiste, wobei ein Bogen das Wasserbecken überdachte, von dem die Rohre abgingen.
Dieser Brunnen ist unter dem Namen „Labanera“ bekannt. Er hebt sich besonders durch seine gigantischen Abmessungen, die hervorragende Qualität der Größe der Steinblöcke und durch die Steintreppe hervor, welche dem Komplex einen gigantischen Ausdruck verleihen.
In den Sandfelsen in der Nähe der Quelle sind Waschplätze zu finden.
Sie sind als maurische Waschbecken bekannt, denn im Unterbewusstsein unserer Vorväter kann das, an dessen Ursprung sich nicht erinnert wird, lediglich aus der 'Zeit der Mauren' stammen.
Einige Wasserstellen, wie diese Quellen und Waschplätze, sind von wunderschönen Frauen bewohnt, die hierzulande als Mauren oder Wäscherinnen bezeichnet werden.
Ihre langen, goldenen Locken kämmen sie im Licht des Mondscheins während sie ihre nackten Oberkörper vom Wasser und ihre tanzenden Füße vom Morgentau benässen lassen.
Sie sind sehr schwer zu fassen, es ist daher nicht einfach, sie zu sichten. Für gewöhnlich ist lediglich ihre weiße Wäsche auf den Sträuchern oder zwischen den Bäumen zu sehen. Sollte jedoch eine Person reinen Herzens das Glück haben eines ihrer Kleidungsstücke an sich zu nehmen, so wird gesagt, dass diese für alle Ewigkeiten glücklich sein und ihr ein großes Vermögen zu teil werden wird. Man spricht außerdem davon, dass diese Kleidungsstücke die Macht haben, den Bann von Hexen zu brechen...
Diese fantastischen Geister, die mit der Natur und dem Wasser in Verbindung stehen, knüpfen an sehr antike, vergangene Epochen und griechische Mythen an, wie die der Najaden und Nymphen der Quellen und Brunnen.
Die Pfarrkirche ist „Nuestra Señora de las Victorias“ geweiht im Gedenken an die Schlacht von Lepanto. Sie wurde als Quaderbau ausgeführt mit Ausnahme der Rundbogengalerie aus Ziegel, mit der das Mauerwerk abgeschlossen wurde. Die Arbeiten wurden zwischen dem XVI. und XVII. Jahrhundert auf dem Rücken von Pferden ausgeführt, was auch die Verzierungen an der Eingangstüre, datiert auf 1610, mit deutlichen Zügen des beginnenden Barockstils einleitete:
Bei aufmerksamer Betrachtung der Wände lassen sich zahlreiche Steinmetzmarkierungen entdecken.
Der freistehende und auf dem Sandsteinfelsen befestigte Turm lässt sich über eine in den Fels gehauene Treppe erreichen. Er besteht aus drei Teilen, einer quadratisch und zwei oktogonal; die Eckposten wurden genutzt um Stürme abzuhalten.
Brücke von Villacantal. Alquézar
Auf dieser Brücke wurde der Vero auf dem Weg von Sobrarbe hinunter nach Barbastro überquert.
Sie befindet sich am Ausgang des Vero-Canyons und ergänzt mit ihrer Präsenz die Schönheit der Umgebung, eine der spektakulärsten des Somontano.
Einmal dort, wundert man sich über die unnötige Breite des Brückendecks, der die engen und steilen Pfade der beiden Ufer verbindet.
Der Bau an einer solch schwer zugänglichen Stelle von beiden Ufern aus, ließ sich lediglich mit der Bedeutung erklären, die Alquézar zu diesen vergangenen Zeiten als Knotenpunkt der Kommunikation hatte.
Die Brücke weist Besonderheiten auf, die sie von allen anderen Brücken des Somontanos unterscheidet: gebogener, abgewinkelter Boden, zwei Brückenbögen, einer davon leicht spitz, der andere rund, ein Abschnitt des Brückenbodens gerade, der andere leicht abfallend, kein Geländer...
Auch wenn die mündliche Tradition sie als eine der vielen Brücken aus Stein, den Römern zuordnet, es handelt sich um ein Bauwerk aus dem XVI. Jahrhundert.